7. Europäischer Tag der Restaurierung: Tag der Offenen Tür in den Restaurierungswerkstätten in Bad Homburg
Anlässlich des Europäischen Tags der Restaurierung am 20. Oktober 2024, öffnet die Restaurierungsabteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen im Schloss Bad Homburg ihre Türen und lädt ein, hinter die Kulissen ihrer Werkstätten zu blicken. Der Aktionstag wird jedes Jahr vom europäischen Dachverband der Restauratorenverbände (E.C.C.O.) organisiert.
Unter dem Motto „Restaurieren morgen“ geben die Restauratorinnen und Restauratoren der SG Einblicke in ihre Tätigkeiten und ihre derzeitigen Projekte. Dabei liegt der Schwerpunkt des Programms auf den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Restaurierungspraxis. Dazu zählen u.a. Schädlinge und deren Bekämpfung, neue Bedingungen im Zuge des Klimawandels oder die Nachwuchsgewinnung für den Beruf der Restauratorin/des Restaurators.
Das Programm richtet sich dahingehend auch an Berufseinsteigerinnen und -einsteiger, die sich für die Ausbildung zum Restaurator/zur Restauratorin interessieren und darüber informieren möchten.
Offene Restaurierungswerkstätten
Folgende Werkstätten haben von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr für Sie geöffnet:
- Kunsthandwerkliche Objekte
- Gefasste Möbel-/Holzobjekte
- Gemälde
- Möbel/Holzobjekte mit verdelter Oberfläche
- Textilwerkstatt
Die Restaurierungswerkstätten können ohne Voranmeldung besucht werden.
Die Restauratoren der SG betreuen vorwiegend das mobile Kulturerbe in den Museumsschlössern, Klöstern und Parkanlagen der Schlösserverwaltung.
SG, 2020
Sie untersuchen, erforschen, konservieren und restaurieren die Objekte, um sie zu erhalten und den Besuchenden zu präsentieren.
Foto: Frank Röth, 2020
In der Restaurierungabteilung der SG gibt verschiedene Fachrichtungen: Gemälde, gefasste und holzsichtige Möbel und Holzobjekte, kunsthandwerkliche Objekte, Textil, Wandmalerei und Objekte aus Stein.
Frank Röth, 2020
Sonderführungen im Bibliotheksflügel
Landgrafenausstellung 244ff. Von Friedrich bis Ferdinand - Sonderführungen zur Ausstellungskonzeption.
Um 11:00 Uhr und um 14:00 Uhr geben Ulrich Haroska, Abteilungsleiter des Fachgebiets Restaurierung, Nora Möritz, Restauratorin für präventive Konservierung und Susanne Danter, Restauratorin für Gemälde und gefasste Objekte, bei der jeweils einstündigen Führung Einblicke in die Ausstellungskonzeption, die durchgeführten Maßnahmen und erläuter auch besondere Entdeckungen.
Die Exponate der Landgrafenausstellung schlagen einen Bogen vom ersten Regenten der Landgrafschaft Hessen-Homburg bis zum letzten Vertreter der Dynastie und geben Einblicke in die 244 Jahre andauernde Epoche, deren berühmtester Vertreter wohl Landgraf Friedrich II. war.
Wertvolle Erinnerungen an ihn sind insbesondere eine Lebendmaske (Kopie) seiner Person, eine vom preußischen Architekten und Bildhauer, Andreas Schlüter, entworfene Bronze-Büste und der mechanische Ersatz des im Krieg eingebüßten Unterschenkels. Das von Schlossbaumeister Paul Andrich konstruierte "Silberne Bein" stellte einen Fortschritt in der Behandlung von Kriegsversehrten dar.
Die kostenfreien Führungen beginnen im Vestibül des Schlosses. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Die Laserreiniung ist ein schonendes Verfahren...
Foto: SG, Nora Möritz
... das für die Reinigung von Skulpturen im Bad Homburger Schloss verwendet wird.
Foto: Frank Röth, 2020
Aktuelle Herausforderungen des Berufsstandes
Ziel des Europäischen Tags der Restaurierung ist es, auf den vielfach unbekannten Restauratorenberuf aufmerksam und diesen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine aktuelle Herausforderung für den Berufsstand bildet der fehlende Nachwuchs. Nur wenige Hochschulen bieten einen Studiengang an, mit dem Studierende sich für diesen Beruf qualifizieren können – und wiederum nur wenige Interessierte treten diesen vergleichsweise langen Werdegang an.